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7 spannende Erkenntnisse für eine glückliche Beziehung

Was Paare zusammenhält

Die Großeltern einer Freundin von mir sind seit 57 Jahren verheiratet. Wer Trudi und Gerd Hand in Hand zum Wochenmarkt schlendern sieht und beobachtet, wie sie über seine Witze lacht, und wie er ihr den Korb voller Gepäck und Obst nach Hause trägt, hat direkt ein sehnsüchtiges Schmunzeln im Gesicht. 

Dass eine Liebe bleibt, dass auch nach Jahren und Jahrzehnten noch ein inniges Einander-Zugewandt-Sein möglich ist, das erscheint uns manchmal wie eine überromantisierte Idee, nicht alltagstauglich, nicht erreichbar. Und dennoch, sehen wir ältere Paare, wie Trudi und Gerd, die diese Liebe ausstrahlen, spüren wir sie, die Sehnsucht und den Wunsch nach andauernder Liebe mit dem gedanklichen Seufzer „Ach, wäre es schön, das auch zu haben!“

Ein Blick auf Studienergebnisse spiegelt diese tiefe Sehnsucht auch in Zahlen wider: mehr als 90 % aller Frauen und auch Männer wünschen sich eine erfüllte und andauernde Partnerschaft. 

Was ist das Geheimnis von Paaren wie Trudi und Gerd? 

Inhaltsverzeichnis

Die Beziehung als Selbstwertquelle

»Die Liebe gibt uns das Gefühl, „erkannt“ zu werden als der, der wir wirklich sind in einer Welt, in der man oft meint, man muss eine Rolle spielen«, sagt Eva Illouz, Soziologie-Professorin aus Israel. Illouz, die zu den führenden Größen in der Liebesforschung gehört, geht davon aus, dass sich unsere Beziehungen vor allem um die gegenseitige Selbstwertbestätigung drehen. Demnach sei die andauernde Entscheidung füreinander die ultimative Bestätigung des eigenen Wertes. Auch die Psychoanalytikerin Ethel Spector Person meint:

„In der erwiderten Liebe bestätigen die Liebenden einander ihre Einzigartigkeit und ihren Wert.”

Demnach spielt die gegenseitige Wertschätzung in der Beziehung eine wichtige Rolle für unsere Beziehungszufriedenheit. Der Verlauf gegenseitiger Wertschätzung zeigt jedoch im Laufe einer Beziehung eine kontinuierliche Abnahme. Fließt zu Beginn die Wertschätzung füreinander noch im Übermaß, nimmt diese im Verlauf einer Beziehung exponentiell ab. Nicht selten ist unser:e Partner:in sogar eine:r unserer schärfsten Kritiker:innen. Ein bewusster Umgang mit der Wertschätzung unserer:m Partner:in gegenüber kann ein entscheidender Schritt sein, um wieder mehr Zugewandtheit und Zufriedenheit in unserer Partnerschaft zu erleben.  

3 Mal täglich 90 Sekunden

Wertschätzung kann auch ungeteilte Aufmerksamkeit bedeuten. Julia Grosse hat Paare wie Trudi und Gerd interviewt und ihre Beobachtungen und Erkenntnisse in ihrem Buch „Ein Leben lang: Was wir von unseren Großeltern über die Liebe lernen können“ festgehalten. Bei ihren Recherchen ist Grosse insbesondere ein Befund von der University of Virginia in Erinnerung geblieben: dieser besagt, dass es entscheidend ist, dass ein Paar mindestens dreimal täglich für 90 Sekunden wirklich im Kontakt miteinander ist. In diesen 90 Sekunden spiele es eine Rolle, sich wirklich gegenseitig zu sehen, zu hören und nachempfinden zu können, was der andere fühle. 

Dreimal 90 Sekunden echter Austausch klingen erstmal wenig. Oft sind wir aber so von Alltagsthemen und Ablenkungen eingenommen, dass wir nicht jeden Tag über das sprechen, was uns wirklich bewegt. Gerade um die innersten Themen geht es aber, meint Brene Brown.  

Verletzlichkeit stärkt unsere Verbindung

Brown ist Professorin in Texas und weltweit bekannt geworden mit ihrem TED-Talk zum Thema Verletzlichkeit. Sie sagt: 

„Wir wollen mehr Liebe, Intimität, Zugehörigkeit und Freude. Der Weg dazu geht über Verletzlichkeit.“

Bezogen auf unsere Beziehungen sieht Brown im Gleichgewicht aus der Verletzlichkeit, die wir einander offenbaren, und der Art, wie wir die Verletzlichkeit des anderen beantworten, den Schlüssel zum Vertrauen und zur Innigkeit einer Beziehung. Als Bild für die Entwicklung dieses Vertrauens zueinander stellt sich Brown ein Glas voller Murmeln vor. Jede Murmel stehe dabei für eine unserer Begegnungen im Alltag unserer Beziehung. Und jede einzelne dieser Begegnungen kann unser Vertrauen und unsere Nähe zueinander stärken oder schwächen, je nachdem, wie bezogen, vertrauensvoll und empathisch wir aufeinander reagieren. 

Big Five for Love

Dass eine Übereinstimmung zweier Partner:innen in ihrer Empathiefähigkeit eine Schlüsselrolle für die Beziehungszufriedenheit bedeutet, zeigt auch eine Studie der Psychologin Rammstedt und des Soziologen Schupp mit über 6900 Paaren. Diese untersuchte die Ausprägung von fünf  Haupt-Persönlichkeitsdimensionen (Big Five) und ihren Zusammenhang mit der Zufriedenheit und Haltbarkeit einer Partnerschaft. Die Ergebnisse zeigten, dass ein Übereinstimmen zweier Partner:innen in drei der fünf Haupt-Persönlichkeitsdimensionen mit einer länger andauernden Partnerschaft einherging. Entscheidend schienen dabei vor allem die Ausprägungen in den Persönlichkeitseigenschaften Gewissenhaftigkeit (Perfektionismus), Offenheit für Neues (Aufgeschlossenheit) und Verträglichkeit (Empathie). Vermutlich führt eine Ähnlichkeit auf diesen Persönlichkeitsdimensionen zu einem geringeren Konfliktpotential in einer Beziehung. „Gleich und gleich gesellt sich gern“ scheint in puncto Persönlichkeit zweier Partner:innen demnach also durchaus zutreffend. 

Alles zusammen oder jeder für sich?

Ähnliche Bedürfnisse beider Partner:innen scheinen auch bezüglich des Strebens nach Autonomie in einer Beziehung eine große Rolle zu spielen. 

Seit 2008 läuft in Deutschland ein Forschungsprokjekt, die sogenannte Pairfam-Studie. Diese Untersuchung läuft über 14 Jahre, es werden über 12.000 Menschen zu ihren Beziehungen befragt werden. Diese Langzeituntersuchung ist deshalb so spannend, weil erforscht werden kann, wie sich Beziehungen über die Jahre entwickeln und welche Faktoren sich besonders entscheidend auswirken. Eine wichtige Erkenntnis, die Dr. Christine Finn aus den Daten abliest: 

„Die Paare, die zusammen geblieben sind, hatten ähnliche Bedürfnisse nach Nähe und nach Unabhängigkeit. Die sich getrennt haben, waren sich da eher unähnlich.“ 

Es ist also nicht entscheidend, wieviel absolute Zeit ein Paar gemeinsam verbringt, sondern vielmehr, ob beide Partner mit der Verteilung der Zeit für eigene Interessen und für gemeinsame Zeit zufrieden sind.  Und demnach, ob sie sich in ihrem Bedürfnis nach Autonomie ähneln oder nicht. 

Beziehungspersönlichkeit

Der Psychologe Andresen (2006) geht noch einen Schritt weiter. Er untersucht nicht nur die Auswirkungen unserer Persönlichkeit auf unsere Beziehung, sondern geht sogar davon aus, dass jede:r von uns eine individuelle Beziehungspersönlichkeit hat, die sich von unserer Alltagspersönlichkeit (am Arbeitsplatz, in Freundschaften) unterscheide. Er entwickelte einen Fragebogen, der die Beziehungspersönlichkeit eines Menschen auf verschiedenen Dimensionen erfasst. Die Psychologin Julia Peirano hat auf der Grundlage dieses Modells eine Studie an über 300 Personen durchgeführt. Entscheidend für die Beziehungszufriedenheit zeigte sich dabei die Fähigkeit, der:dem Partner:in Vertrauen zu können. Außerdem entscheidend: das Konfliktverhalten. Bei Streitigkeiten nicht aggressiv zu werden, ist ein Faktor, den zufriedene von unzufriedenen Beziehungen unterschied. 

Umgang mit Konflikten & Belastungssituationen

Den entscheidenden Einfluss des Konfliktverhaltens für die Beziehungszufriedenheit unterstreicht auch der Psychologe Guy Bodenmann, Professor an der Universität Zürich. Er fand heraus, dass zufriedene Paare sich von unzufriedenen Paaren durch ihr Verhalten in Belastungssituationen unterschieden. Während unzufriedene Paare vorwürfig und kritisierend auf den anderen zugingen, boten sich zufriedene Paare  gegenseitig praktische Unterstützung, um sich gegenseitig zu entlasten. Guy Bodenmann meint: 

„Was die Liebe längerfristig aufrechterhält, ist das Engagement beider Partner, die Zeit, die man für die Partnerschaft einbringt, die Qualität der Kommunikation und die Kompromissbereitschaft bei Konflikten, der angenehme und wohlwollende Umgang miteinander im Alltag.“ 

Damit fasst Bodenmann die Quintessenz der Erkenntnisse treffend zusammen.

Fragt man Trudi und Gerd, was das Geheimnis ihrer Beziehung ist, antwortet Trudi: „Ich hab ihn einfach gern in meiner Nähe. Das war schon immer so.“ Und Gerd sagt „Trudi nimmt mich, wie ich bin, und ich sie. Heutzutage scheinen aber viele erst eine Schablone im Kopf zu haben, wie der andere sein soll. Kein Wunder, dass da keiner rein passt.“  

Stefanie Sagel
Stefanie Sagel

Psychologin und
Schreiberin für Paarzeit

Quellenangaben: 

Guy Bodenmann: Was Paare stark macht: Das Geheimnis glücklicher Beziehungen. ‎ Beobachter-Edition, Zürich 2016

Brene Brown: Verletzlichkeit macht stark: Wie wir unsere Schutzmechanismen aufgeben und innerlich reich werden. Goldmann, München 2017. 

Rafaela von Bredow: Liebe lieber unvollkommen. Der Spiegel 52/2011

Julia Grosse: Ein Leben lang: Was wir von unseren Großeltern über die Liebe lernen können. Hoffmann und Campe, Hamburg  2018 

Eva Illouz: Warum Liebe weh tut: Eine soziologische Erklärung. Suhrkamp Verlag, Berlin 2016

Maren Keller: Die Erfolgsgeheimnisse lebenslanger Beziehungen. Spiegel Wissen 1/2021 

Maren Keller: Wie Liebe gelingt. Der Spiegel 28/2020

Kerstin Kullmann: Woran Sie erkennen, ob Ihre Liebe hält. Spiegel Wissen 12/2020

Julia Peirano und Sandra Konrad: Der geheime Code der Liebe: Entdecken Sie Ihr Beziehungs-Ich und finden Sie den richtigen Partner. List, Berlin 2011

https://www.welt.de/wissenschaft/article2286082/Gleich-und-Gleich-gesellt-sich-gern.html

https://www.pairfam.de/

https://www.uni-jena.de/200303-trennungen

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