Vor einiger Zeit haben wir die Leser:innen unseres Paarzeit-Newsletters nach ihren schönsten Geschenkmomenten gefragt. Bekanntermaßen sind richtig gute Geschenke gar nicht leicht zu finden und oft liegt der Zauber am Ende im Einfachen. Daher waren wir super gespannt auf eure Geschichten und haben bei dieser Aktion unter allen Einsendungen 6 mal unsere Sofasafari verlost. Einzige Vorgabe von uns: Die beschriebene Geschenk-Geschichte sollte aus sich heraus besonders sein, und nicht dadurch, dass besonders viel Geld im Spiel war.
Hier findest du die 6 Gewinner:innen-Geschichten. Viel Freude beim Lesen. 🙂
🥾 113 Kilometer
Ich habe meiner Mama ein gemeinsames Abenteuer geschenkt und zwar sind wir 113 km auf dem Jakobsweg in Spanien gewandert. Wir haben unsere Grenzen überschritten, sind auch einen ganzen Tag lang im Regen gelaufen, sind zusammengewachsen, haben viel geredet und es gab auch sehr stille Momente.
Bei der Ankunft in Santiago de Compostela haben wir eine Freudenträne verdrückt. Wir denken beide sehr gerne an dieses Erlebnis zurück.
🛟 Der Rettungsring
Ich möchte euch von einem Geschenk erzählen, das für mich bis heute zu den wertvollsten Momenten meines Lebens gehört – ganz ohne großen materiellen Wert, dafür mit umso mehr Herz.
Ich bin 44 Jahre alt und lebe recht bescheiden. Viel Geld bleibt am Ende des Monats nicht übrig, aber dafür habe ich über die Jahre gelernt, wie bedeutend kleine Gesten sein können.
Vor ein paar Jahren hatte ich eine sehr schwere Zeit – gesundheitlich angeschlagen, beruflich unsicher, und auch emotional ziemlich erschöpft. An meinem Geburtstag hatte ich eigentlich gar nichts geplant. Ich wollte den Tag einfach überstehen.
Doch dann stand mein damals 9-jähriger Neffe vor meiner Tür. In der Hand hielt er ein selbst gebasteltes „Wohlfühlpaket“: ein altes Marmeladenglas, das er mit Zetteln gefüllt hatte – 30 kleine Nachrichten, auf buntem Papier geschrieben. Jede einzelne enthielt liebe Worte, Erinnerungen, Wünsche oder kleine Aufgaben wie “Geh heute zehn Minuten spazieren und schau in den Himmel”.
Er sagte: „Du darfst jeden Tag einen Zettel aufmachen, bis du wieder öfter lächelst.“
Dieses Glas hat mir mehr Kraft gegeben, als ich in Worte fassen kann. Es war nicht nur ein Geschenk, es war ein Zeichen, dass ich gesehen werde – und dass jemand an mich glaubt.
Für viele ist das vielleicht nur ein paar Papierfetzen im Glas. Für mich war es ein Rettungsring.
🏡 Eine Baumhausgeschichte
ich habe von meiner Freundin ein Wochenende im Baumhaus und ein Buch über Baumhäuser geschenkt bekommen – nachdem ich mir genau dieses Buch vorher länger im Buchladen angeschaut hatte. Das fand ich eine sehr schöne und aufmerksame Überraschung!
🎭 Ein Jahr voller Lachen
Als die Mutter meiner engen Freundin verstarb, habe ich ihr ein Jahr voller Lachen geschenkt – wir haben verschiedene Comedyveranstaltungen besucht.
So habe ich gehofft, dass sie ein paar Abende wieder etwas Leichtigkeit verspürt. Den Schmerz konnte ich ihr nicht nehmen, aber ich konnte ihr ein paar Stunden Lachen schenken.
🏝️ Füße ins Wasser halten
Ich habe meiner Freundin „Füße ins Wasser halten“ geschenkt. Sie fährt in der Regel an ihrem Geburtstag in den Urlaub ans Meer, um die Füße ins Wasser zu halten.
Zu Corona-Zeiten ging dies nicht. Also verband ich ihr die Augen und fuhr mit ihr an den nahegelegenen See.
Dort führte ich sie zu einer Decke und ließ sie sich darauf legen. Ich stellte ihre Füße in eine Wanne mit Sand, stellte eine JukkaPalme neben sie und ließ auf dem Handy Meeresrauschen laufen. Dann durfte sie erst die Augen öffnen. Sie hat sich total gefreut. Sogar die Sonne kam durch die Wolken und schenkte etwas Wärme an einem eigentlich doch kühlen Tag.
🎀 Das Mutarmband
Ein ganz besonderes Geschenk erhielt ich vor ungefähr acht Jahren von einem fünfjährigen Jungen in meinem damaligen Berufsfeld als Erzieherin. Es war ein buntes Armband mit verschiedenfarbigen Holzperlen und kam von Herzen. In einer ruhigen Situation erzählte er mir, dass er das Armband selbst gemacht hätte und auch ein ähnliches besitze. „Weißt du, das trag ich manchmal, wenn ich Mut brauche … oder wenn ich mich etwas nicht trau. Es ist ein Mutarmband“. Es war eine besondere Einladung, mit ihm über seine Erfahrungen, seine Gedanken und Gefühle zu reden.
Eine Perle nach der anderen wurde von ihm mit Motivation und positiven Gedanken aufgefädelt. Nach wie vor trage ich das Armband sehr gerne und es gibt mir tatsächlich Sicherheit in Übergängen, bei Veränderungen oder in Situationen, in denen ich Mut brauche.
Diese Geschenk-Geschichten machen Mut, selbst kreativ zu werden und mit offenen Augen durchs Leben zu gehen. Vielleicht inspiriert dich eine der Erzählungen, auch einem lieben Menschen eine Freude zu bereiten – ganz gleich, ob mit einem kleinen Mutmacher, einer gemeinsamen Auszeit oder einfach einem Lächeln. Denn am Ende zählt nicht der Wert des Geschenks, sondern das Gefühl, geschätzt zu werden.